Geschichte der Ziegelei
1834: Gründung der Sondernheimer Ziegelei durch die Brüder Josef, Jan und Bernhard Stubenrauch.
Über 160 Jahre war die Ziegelei im Familienbesitz der Stubenrauchs, die letzten Besitzer waren Henri Stubenrauch und Karl Henge.
Im Jahr 1976 kam das endgültige Aus für die Ziegelei Stubenrauch, die damit die am längsten arbeitende Ziegelei im ganzen Umkreis war.
Bis 1898 Herstellung von Handstrichbacksteinen. Hierfür wurde bis ca. 1920 der dafür benötigte Lehm aus dem Willig gewonnen, später aus dem in Baden gelegenen Rußheim angeliefert mit einem Schiff. Als Transportmittel für den Lehm wurden in frühen Jahren Ochsenkarren, später Esel eingesetzt sowie eine Dampflokomitive.
Die ersten Ziegel wurden in Feldbrandöfen gebrandt und im 20 Jahrhundert, nach Umstellung auf maschinelle Fertigung erfolgte der Brand im Rundbrandofen. Der erste Rundbrandofen war noch verspannt mit Holz und wurde in den 60er Jahren erweitert in gleicher herkömmlicher Grundbauart jedoch mit Stahlspannträgern.
Beheizt wurde der Ofen anfänglich mit Holz, dann Briketts, später Feinkohle und wurde letztlich auf Öl umgestellt. Die Fertigungszeit verkürzte sich dadurch auf 10 Tage für einen Branddurchgang im Ringofen.
Der Ringofen wurde 9 – 10 Monate im Jahr rund um die Uhr betrieben mit bis zu 60 Mitarbeitern im Betrieb.
Noch im Jahre 1950 wurde eine neue Steinpresse angeschafft und in den Folgejahren die Anlage erweitert mit Trocknungskammern beheizt durch die Ofenabluft des Ringbrandofens und einem Bürogebäude.
Für den Transport von Lehm und Steinen wurden Feldbahnen eingesetzt, erst dampfbetrieben, später dann Dieselloks.
In den 70er Jahren wurde die Ziegelei an das Land Rheinland Pfalz verkauft und beim Antrag auf Abbruchgenehmigung vom Landesdenkmalamt unter Schutz gestellt als seltene fast völlig erhaltene Ziegelbrennhütte und Industriedenkmal.
Seit 2000 ist die Ziegelei erneut in Privatbesitz und wird denkmalgerecht saniert, auch die bestehende Feldbahnanlage.